Wer im Internet gefunden werden will, muss die richtigen Keywords verwenden. Klingt logisch – doch wie geht man es an?

Wie möchten Sie gefunden werden?

Überlegen Sie sich, mit welchen Suchanfragen Sie gefunden werden möchten. Was würde ein potenzieller Kunde, der Sie noch nicht kennt, in die Suchmaschine eintippen? So begeben Sie sich auf die Spur Ihrer Keywords. Testen Sie selber, welche Webseiten angezeigt werden, wenn Sie diese Keywords googeln. Die Treffer der ersten Ergebnisseite zeigen Ihnen Ihre grösste Konkurrenz an.

Um diese Plätze einzunehmen, ist je nach Branche viel Arbeit erforderlich. Wer in einem Bereich mit viel Konkurrenz tätig ist, hat es um einiges schwerer, sein Ranking zu verbessern, als jemand, der ein Nischenprodukt anbietet.

Keywords strategisch planen

Bedenken Sie, dass man Sie auf mehrere Arten finden kann. Die offensichtlichsten Keywords sind nicht immer die erfolgreichsten. Angenommen, sie haben ein Ingenieurbüro in Zürich, ist es naheliegend, dass Sie den Text Ihrer Home-Seite auf «Ingenieurbüro in Zürich» optimieren. Da bei diesem Keyword die Konkurrenz aber gross ist, müssen Sie sich überlegen, mit welchen anderen Suchbegriffen man auf Sie stossen könnte. Vielleicht haben Sie ein aussergewöhnliches Projekt realisiert – sagen wir, eine Hängebrücke über die Aare. Wer auf der Suche nach einem Dienstleister ist, der etwas Ähnliches liefert, sucht vielleicht nach «Hängebrücke konzipieren» – bei diesem spezifischen Suchbegriff ist die Konkurrenz viel kleiner und hier können Sie punkten. Natürlich wird dieser Begriff viel weniger oft gesucht als «Ingenieurbüro Zürich». Darum ist es wichtig, sich nicht auf ein Keyword zu versteifen und dieses in allen Texten der Site mehrmals zu verwenden, sondern auf verschiedene Keywords einzugehen.

Nicht alle Leute suchen gleich – selbst wenn sie dasselbe Ziel haben. Wenn man z. B. einen Teil seines Stroms selber produzieren möchte, haben die einen schon konkrete Vorstellungen und suchen nach «Fotovoltaik Hersteller» oder «Solarzellen hoher Wirkungsgrad». Andere möchten sich erst einmal informieren und suchen nach «Solarstromanlage Einfamilienhaus» oder «Strom selbst erzeugen» – für Sie als Anbieter sind das alles potenzielle Kunden. Bedenken Sie also bei Ihren Webtexten, dass sie unterschiedliche Suchanfragen bedienen sollen. Zeigen Sie die Bandbreite Ihrer Kompetenzen und denken Sie auch an Synonyme. So holen Sie verschiedene Zielgruppen und verschiedene Stufen des Entscheidungsprozesses ab.

Hilfe von Google

Die Definition der Keywords ist schon beinahe eine Wissenschaft für sich. Es lohnt sich, genügend Zeit darin zu investieren und das eigene Business und die potenzielle Kundschaft genau zu analysieren. Ein Tool, das Google für die Keyword-Analyse anbietet, ist der «Keyword Planer». Damit kann man Suchbegriffe abfragen und erhält Angaben darüber, wie oft danach gesucht wird. Das Werkzeug ist allerdings Kunden vorbehalten, die einen Google-Adwords-Account haben, also auch auf Google werben. Es gibt auch andere Anbieter von Keyword-Tools – bei diesen weiss man allerdings nie genau, wie aussagekräftig die Angaben sind. Ein einfaches Hilfsmittel ist «Google Suggest». Dies sind die Vorschläge, die die Suchmaschine anzeigt, wenn man beginnt, einen Suchbegriff einzutippen. Hier bekommen Sie einen Anhaltspunkt dazu, wonach oft gesucht wird.

Wichtige Elemente mit wichtigen Begriffen besetzen

Wenn Sie Ihre persönlichen Keywords definiert haben, gilt es diese geschickt in Ihre Webtexte einzubauen. Die Suchmaschine geht davon aus, dass die wichtigen Begriffe in Überschriften und anderen strukturgebenden Elementen zu finden sind und im Text mehrmals erwähnt werden. Ermitteln Sie bei Ihrer Website die Hierarchie der Überschriften (H1 bis H6). Achten Sie darauf, dass pro Seite nur eine H1-Überschrift vorhanden ist und verwenden Sie Ihr wichtigstes Keyword in dieser Überschrift.

Weitere wichtige Plätze für die Keywords sind die URL, die Menüstruktur, Seiten-Titel und Seiten-Description sowie ALT-Texte.

Vergeben Sie keinen wertvollen Platz mit leerem Inhalt: Für den Solarmodul-Hersteller lohnt es sich, den Menü-Punkt mit seinen Produkten nicht «Produkte», sondern «Solarmodule» zu nennen – dies ist ein eindeutiges Signal an die Suchmaschine, worum es geht.

Qualität statt Keyworddichte

Natürlich müssen die Keywords auch im Beitrag verwendet werden. Grundsätzlich sollte man sich bei jedem Text-Beitrag auf eins bis zwei beschränken. Hier ist jedoch «geschickt» keinesfalls mit «möglichst häufig» gleichzusetzen. Noch vor einigen Jahren bediente man sich des sogenannten Keyword-Stuffings: Man verwendete die Begriffe einfach so oft wie möglich auf der Website. Als Resultat kamen viele Web-Texte sehr unattraktiv daher – ein guter Text lebt eben von Abwechslung, nicht von Wiederholungen. Seit Google seinen Algorithmus angepasst hat und Texte schlechter positioniert, in denen dasselbe Wort auffällig oft vorkommt, hat ein Umdenken stattgefunden. Textqualität ist wieder in den Vordergrund gerückt. Die Suchmaschine ist ausserdem mittlerweile in der Lage, Synonyme und Bedeutungskontext zu erkennen – gutem Schreibstil steht also nichts mehr im Weg.

Verwenden Sie das Keyword gleich am Anfang des Textes. So signalisieren Sie der Suchmaschine, dass es thematisch relevant ist. Abgesehen davon, sollten Sie aber beim Schreiben Ihrer Beiträge immer das Publikum ins Zentrum rücken, nicht die Suchmaschine. Keine sprachlichen Tricks können Google mehr überzeugen als das, was natürlicherweise passiert, wenn Ihr Inhalt relevant und zielgruppengerecht ist: Guter Content führt dazu, dass Sie weiterempfohlen werden, nicht nur mündlich, sondern auch online mit Links. Und das beeinflusst Ihr Ranking positiv.

(Bild: iStockphoto)